In diesem Artikel zeigen wir dir, wie du deine Decks sinnvoll einstellst, vorgefertigte Anki-Decks importierst und mit verschiedenen Kartentypen arbeitest. Außerdem geben wir dir einen Überblick über nützliche Add-ons, mit denen du die Funktionen von Anki erweitern kannst.
Wie kann ich meine Lerneinstellungen anpassen?
Anki bietet dir die Möglichkeit, deinen Lernprozess individuell zu gestalten. So kannst du z. B. selbst bestimmen, wie viele neue Karten du jeden Tag lernen möchtest oder in welchen Abständen Wiederholungen stattfinden sollen.
Diese Einstellungen findest du, indem du auf das Zahnradsymbol rechts neben dem gewünschten Deck klickst und anschließend „Optionen“ auswählst. Dort kannst du unter anderem folgende Anpassungen vornehmen:
1. Tägliche Grenzwerte festlegen:
Lege fest, wie viele neue Karten pro Tag angezeigt werden und wie viele Wiederholungen täglich maximal stattfinden dürfen.
Empfehlung für den Einstieg: Starte mit 20 neuen Karten pro Tag und setze die Anzahl der maximalen Wiederholungen auf 9999. So wirst du nicht so schnell überfordert und lernst immer alle Karten, die an diesem Tag wichtig sind.
2. Lernstufen und Wiederholungsintervalle einstellen:
Wenn du eine Karte beantwortest, kannst du sie mit einer Bewertung von 1 bis 4 einstufen – das sind die sogenannten Lernstufen. Je höher die Bewertung, desto länger dauert es bis zur nächsten Wiederholung. Du kannst die Zeitabstände für jede Lernstufe selbst anpassen.
Empfehlung für den Einstieg: Ändere diese Einstellung nur, wenn du dich gut auskennst.
3. Anzeigereihenfolge einstellen:
In Anki kannst du festlegen, in welcher Reihenfolge neue und zu wiederholende Karten angezeigt werden. Damit kannst du deinen Lernprozess gezielt strukturieren und Wiederholungen effizient planen.
Empfehlung für den Einstieg:
- Reihenfolge beim Sammeln neuer Karten: Aufsteigende Position
Neue Karten werden in der Reihenfolge angezeigt, in der sie auch erstellt wurden. - Sortierreihenfolge neuer Karten: Sammelreihenfolge
Anki übernimmt die Reihenfolge aus dem vorherigen Schritt. - Reihenfolge Neu/Wiederholung: Nach Wiederholungen anzeigen
Bereits gelernte Karten werden zuerst wiederholt, neue Karten lernst du erst danach. - Reihenfolge Wiederholung/mehrtägiges Lernen: Nach Wiederholungen anzeigen
Auch hier gilt: Zuerst die fälligen Wiederholungen, dann mehrtägige Karten. - Wiederholsortierreihenfolge: Fälligkeitsdatum, dann zufällig
Wenn du einige Tage nicht gelernt hast, werden dir zunächst nur die fälligen Karten angezeigt. Die restlichen Karten werden dir danach per Zufall angezeigt
Mit diesen Lerneinstellungen bist du für den Einstieg optimal vorbereitet. Du kannst dir auch die weiteren Einstellungen ansehen – diese richten sich jedoch an wirklich fortgeschrittene Anki-Nutzer und sollten nur verändert werden, wenn du genau weißt, was sie bewirken.
Die verschiedenen Kartentypen verstehen
1. Einfach-Karten:
Hierbei handelt es sich um die klassischen Frage und Antwort Karten.
Hinzufügen von Einfach-Karten („Frage und Antwort“):
- Klicke im Anki-Dashboard auf „Hinzufügen” und wähle dein Deck aus
- Wähle den Kartentyp „Einfach” aus
- Schreibe die Frage (Vorderseite) und die Antwort (Rückseite) in das gegebene Feld
- Klicke auf „Hinzufügen“ und die Karte wird in deinem Deck gespeichert
Anwendung: Vor allem für Anki-Einsteiger und Vokabeln sinnvoll!
2. Cloze-Karten:
Das sind Lückentext-Karten, bei denen bestimmte Wörter ausgeblendet werden.
Hinzufügen von Cloze-Karten (Lückentext):
- Klicke im Anki-Dashboard auf „Hinzufügen” und wähle dein Deck aus
- Wähle den Kartentyp „Cloze“ oder „Lückentext“ aus
- Schreibe deinen Text oder deine Frage in das Eingabefeld
- Um den Lückentext zu erstellen, markierst du den später abzufragenden Text und klickst in der Menüleiste auf das Klammer-Symbol [...]
- Du kannst mehrere Lücken in derselben Karteikarte erstellen
- Wenn du verschiedene Lücken getrennt abfragen möchtest, verwende unterschiedliche Nummern: {{c1::Antwort 1}} | {{c2::Antwort 2}} | {{c3::Antwort 3}}
- Wenn du alle Lücken gleichzeitig sehen willst, verwende dieselbe Nummer: {{c1::Antwort 1}} | {{c1::Antwort 2}} | {{c1::Antwort 3}}
- Klicke auf „Hinzufügen“ und die Karte wird in deinem Deck gespeichert
Anwendung: Für praktisch alle inhaltlichen Karten die beste Option!
3. Image Occlusion-Karten:
Dieser Kartentyp ermöglicht es dir, Teile von Bildern zu verdecken und abzufragen.
Voraussetzung: Du musst das Add-on "Image Occlusion Enhanced" herunterladen.
📌 Eine Anleitung dazu findest du in diesem Blogartikel unter der Liste beliebter Add-ons
Hinzufügen von Image Occlusion-Karten („Bildverdeckung“)
- Klicke im Anki-Dashboard auf „Hinzufügen” und wähle dein Deck aus
- Wähle den Kartentyp „Image Occlusion Enhanced“ aus.
- Wähle in der Menüleiste das Bild-Symbol aus und lade dein gewünschtes Bild hoch
- Hier kannst du nun mit verschiedenen Werkzeugen (Rechtecke, Kreise, Ellipsen) Bereiche des Bildes verdecken
- Es gibt zwei Möglichkeiten für Image Occlusion-Karten:
- „Hide All, Guess One": Alle Bereiche werden verdeckt und einer wird abgefragt
- „Hide One, Guess One": Nur ein Bereich wird verdeckt und abgefragt
- Klicke auf „Hinzufügen“ und die Karte wird in deinem Deck gespeichert
Anwendung: Extrem effektiv für visuelle Fächer wie Anatomie!
Add-ons - Erweiterungen für Anki:
Mit Add-ons kannst du viele neue Funktionen zu Anki hinzufügen, die deinen Studienalltag deutlich erleichtern. Besonders für Medizinstudierende bieten Add-ons sinnvolle Ergänzungen, um komplexe Inhalte effizienter und strukturierter zu lernen.
Leitfaden zur Installation:
- Im Anki-Menü oben auf „Extras“ -> „Erweiterungen“ klicken
- „Erweiterung herunterladen“ auswählen und den zugehörigen Add-on-Code eingeben. Alternativ über „Erweiterungen durchsuchen“ das gewünschte Add-on suchen
- Das Add-on wird nun automatisch heruntergeladen
- Jedes Add-on muss mit einem Neustart von Anki abgeschlossen werden
Hinweis: Add-ons funktionieren nur auf Windows, macOS und Linux!
Liste beliebter Add-ons für Anki:
1. Image Occlusion Enhanced
Mit Image Occlusion kannst du Karteikarten mit Bildern erstellen, wobei bestimmte Teile des Bildes verdeckt werden und später abgefragt werden. Es ist ein hervorragendes Tool, um das aktive Erinnern zu fördern und die Merkfähigkeit zu verbessern.
Die wichtigsten Vorteile:
- Spart wertvolle Zeit
- Fördert das visuelle Gedächtnis
- Erstellen mehrerer Karten aus einem Bild
- Besonders beliebt bei Fächern wie Anatomie oder Histologie
Code zum Herunterladen: 1374772155
2. Amboss Add-on
Besonders beliebt unter Medizinstudierenden ist das Amboss Add-on. Du kannst damit die Inhalte deiner Anki-Karten mit den Amboss-Kapiteln synchronisieren und sparst damit Zeit beim Nachschlagen von Informationen.
Die wichtigsten Vorteile:
- Karteikarten sind mit der Amboss-Bibliothek verknüpft
- Medizinische Fachbegriffe werden automatisch erkannt und Kurzinfos eingeblendet
- Anklicken des Amboss-Icons öffnet das passende Amboss-Kapitel
Download direkt über Amboss und nicht über einen Code!
3. Projekt Anki Notiztypen
Dieses Add-on vom deutschlandweiten BVMD-Projekt fügt viele neue und verbesserte Notiztypen hinzu. Besonders empfehlenswert ist der Notiztyp „ProjektAnkiCloze”.
Die wichtigsten Vorteile:
- One-by-one Clozes (Lücken lassen sich nacheinander aufdecken)
- Anpassbare Farben (Wie auch bei den Medizin-Decks „Ankizin” und „Ankiphil”)
- Neue Buttons und Einstellungsmöglichkeiten
- Links für Amboss und viaMedici
Code zum Herunterladen: 2058530482
Vorgefertigte Anki-Decks importieren:
Wenn du deine ersten eigenen Karten erstellt hast, lohnt es sich, einen Blick auf die bereits vorhandenen Anki-Decks aus der Community zu werfen.
Besonders zu Beginn ist es sinnvoll, nicht alle Karten selbst zu schreiben – das spart Zeit und ermöglicht dir einen schnellen Einstieg ins Lernen. So geht’s:
- Klicke auf „Stapel herunterladen“
- Die „Shared Decks“-Seite von Anki wird geöffnet
- Hier kannst du nun in der Suchfunktion nach einem passenden Deck suchen
- Es gibt zu jedem Deck auch eine Beschreibung und die Möglichkeit, den Autor des Decks direkt zu kontaktieren
- Klicke auf „Herunterladen“
- Gehe zurück zu Anki, klicke auf „Datei importieren“ und wähle das heruntergeladene Deck aus (mit der Endung „.apkg“)
Hinweis: Nicht alle Community-Decks sind aktuell und verlässlich – achte auf Bewertungen und die Deck-Beschreibung und entscheide, ob das Deck zu deinen Lernzielen passt.
Lernen mit heruntergeladenen Decks:
Um nicht alle Karteikarten aus dem vorgefertigten Deck auf einmal zu lernen, empfiehlt es sich, zunächst alle Karten zu deaktivieren („auszusetzen“). Danach kannst du passend zu deinem aktuellen Lernkapitel schrittweise die Anki-Karten wieder aktivieren („einsetzen“). Orientiere dich, wenn möglich, immer nach Schlagwörtern. Wie das geht haben wir bereits im Blog "Anki installieren & einrichten" beschrieben.
Wenn fertige Decks nicht ausreichen – und das Selbsterstellen zu lange dauert
Viele Anki-Nutzer starten mit Shared Decks – das ist praktisch und spart Zeit. Aber spätestens, wenn du deine eigenen Lernunterlagen oder komplexe Inhalte lernen willst, wird das manuelle Erstellen von Karten schnell zur Herausforderung.
Gerade im stressigen Studienalltag fehlt oft die Zeit, um jede Karte selbst zu schreiben. Die Folge: Du verlierst wertvolle Lernzeit!
Schluss mit stundenlangem Kartenschreiben – starte smarter mit AnkiBuddy
AnkiBuddy ist dein intelligenter Assistent für Anki.
Das KI-gestützte Tool verwandelt deine Notizen, Vorlesungsskripte und Dokumente in kürzester Zeit in hochwertige Anki-Karten – automatisch, strukturiert und lernfertig.
- Datei hochladen
- Automatisch Karten generieren lassen
- In Anki importieren und direkt loslegen
So nutzt du deine Zeit sinnvoll – und kannst dich voll auf das konzentrieren, was wirklich zählt: das Lernen.
Teste AnkiBuddy jetzt kostenlos unter https://www.ankibuddy.com
Abschließende Tipps zum Einstieg in Anki:
Du siehst also, Anki ist ein hervorragendes Tool, um dein Lernen effizienter und nachhaltiger zu gestalten. Hier nochmal zusammengefasst die wichtigsten Tipps zum Einstieg mit Anki:
- Lerne konsequent und wiederhole möglichst jeden Tag deine Karten
- Synchronisiere deine Konten, um von all deinen Geräten aus deine Karten lernen und bearbeiten zu können
- Nutze Add-ons, um deine Lernstrategien zu erweitern
- Verwende nicht nur Text, sondern auch Bilder, um dein visuelles Gedächtnis zu trainieren
- Erstelle nicht zu viele Karten auf einmal und bewerte Lernstufen ehrlich
- Nutze AnkiBuddy, um die Erstellung von Karteikarten zu vereinfachen